Zum Inhalt springen

SwissLegal Herbsttagung 2017 – Fakten, Fussball und feines Essen

Am 12. September 2017 fand die Herbsttagung von SwissLegal statt, diesmal bei SwissLegal Dürr + Partner in Basel. Die Juristinnen und Juristen der SL-Gruppe konnten sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen.

Vor dem offiziellen Beginn der Tagung fand am Sitz von SwissLegal in Basel ein LinkedIn-Training statt, da die Gruppe mittlerweile auch mit einem Firmenprofil im Business-Netzwerk vertreten ist. Die Unterrichtsthemen waren die Optimierung des eigenen LinkedIn-Profils, das Erstellen von eigenen Posts sowie wirksames Weiterverbreiten von Beiträgen.

Danach traf man sich auf der schönen Terrasse von Dürr + Partner zu einem Apéro und genoss die Sonnenstrahlen, bevor eine kurze Besichtigung durch das zweistöckige Büro folgte. Weiter mit dem Programm ging es nach einem Fussmarsch im Gast- und Kulturhaus «Der Teufelhof Basel».

Nachdem sich alle im historischen Saal versammelt hatten, eröffnete der Präsident des Verwaltungsrates, Mauro Lardi, offiziell die Tagung und begrüsste alle Teilnehmenden und Gäste. Er begrüsste insbesondere auch Reto Polla, den bisherigen Geschäftsführer von SwissLegal Ltd, und dankte ihm für seinen langjährigen und geschätzten Einsatz. Als neuer Geschäftsführer der SwissLegal Gruppe wurde Heinrich Spühler vorgestellt, der als Spezialist für Steuern und Immobilien bei SwissLegal (Zürich) AG tätig ist und an der Tagung gleich seinen Einstand feierte.

Es folgten interne Informationen von David Dürr (Partner bei SwissLegal Dürr + Partner) über die neusten Entwicklungen der Gruppenerweiterung und über geführte Gespräche mit potentiellen Partnerstandorten in der Romandie und im Tessin. Weiter wurden die Teilnehmer von Christine Boldi (Partnerin der SwissLegal Dürr + Partner) über den Stand des Buchprojektes informiert, welches sie zusammen mit Karin Caviezel von SwissLegal (Chur) AG betreut und das Thema Gesundheitsrecht beleuchtet. Die Beiträge erstrecken sich von TARMED, Belegärzte, Wirtschaftlichkeitsprüfung von Ärzten, Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung, Sterbehilfe bis hin zur zunehmenden Komplexität von Tarifverhandlungen. Das Buch wird vom Dike-Verlag gedruckt und anfangs Dezember 2017 erscheinen.

Im Anschluss daran wurden die personellen Neuzugänge innerhalb der Gruppe, namentlich der Standorte Aarau, Basel und Zürich mit Bild vorgestellt und in der SwissLegal Gruppe willkommen geheissen.

Nach den internen Belangen kam es zu dem mit Spannung erwarteten Gastreferat von Georg Heitz, dem ehemaligen Sportdirektor des FC Basel, welcher über die Rekrutierung von Talenten in der Fussballwelt – insbesondere aus der Perspektive des FC Basel – berichtete und durch seine langjährige Tätigkeit für den mehrfachen Schweizermeister unter anderem folgende, bemerkenswerte Punkte herausschälte:

1. Die Rekrutierung von talentierten Fussballspielern und der Handel damit sind für Fussballclubs zu einem Geschäft geworden, das – wie man anhand des kürzlich erfolgten Transfers von Neymar von Barcelona zu PSG auch medial mitverfolgen konnte – von grosser finanzieller Bedeutung ist. Es kommt mitunter sehr auf die Strategie des Clubs an, welchen Mix aus etablierten Stars, jungen Talenten aus dem Ausland sowie aus Spielern aus der eigenen Nachwuchsförderung man anstrebt.

2. Aufgrund der unterschiedlichen Interessen und Entwicklungen der involvierten Parteien ergibt sich immer ein gewisser Spielerbedarf, was den Fussballmarkt am Leben hält und auch in Zukunft halten wird. Hinzu kommt, dass im Fussballmarkt viel Geld im Spiel ist und dass sich darüber hinaus auch jeder “Agent“ nennen darf, egal welchen Background man habe. Fakt ist, dass man manchmal auch mit Agenten zusammenarbeiten muss, die nicht leicht einzuordnen sind, um an interessante Spieler heranzukommen. Generell bringen erfahrene Agenten den Vorteil mit sich, dass sie nicht nur die Spieler und deren näheres Umfeld sehr gut kennen, sondern sich auch in den Preisgefügen der Clubs gut auskennen – also genau wissen, welcher Club welches Spielerbudget hat. Deshalb das nüchterne Fazit von Georg Heitz: Die dreisten Agenten verdienen am meisten – auch deshalb, weil der Geldfluss auf dem Fussballmarkt kaum einer Kontrolle unterliegt.

3. Dem FC Basel werden jährlich rund 3000 Spieler angeboten. Rund 1900 der Angebote fallen erfahrungsgemäss weg, da die Spieler entweder nicht dem effektiv geforderten Können oder nicht der Preisklasse entsprechen. Von den übrigen Talenten verbleiben jährlich rund 20 interessante Spieler in der engsten Auswahl, die mittels sportlicher «Due Dilligence» vertieft geprüft werden. Vor einem Kaufwerden diese in 5 Schritten vertieft überprüft: Videoanalyse, objektive Daten, Scouting, Abklärung des Umfelds sowie ein persönliches Gespräch. Parallel dazu werden individuelle Spielerdaten von Datenbanken konsultiert, welche heutzutage Auskunft über alle möglichen Parameter (durchschnittliches Laufpensum pro Match, Anzahl Linkspässe etc.) geben. Diese Werte spielen eine wichtige Rolle, sind beim FCB jedoch nicht so entscheidend wie vergleichsweise in der englischen Premier League, wo diese Daten höher gewichtet werden in der Spielerauswahl. Trotz aller Datenbanken, Due Diligence und Gespräche gibt es keine Garantie dafür, dass die eingekauften Spieler beim neuen Club erfolgreich sind. Vielfach sind es persönliche Faktoren wie bspw. der Leistungsdruck oder das ungewohnte Lebensumfeld fernab der Heimat, welche v.a. jungen Spielern stark zusetzen können.

4. Der Marktwert eines Spielers wird durch die folgenden Faktoren beeinflusst: Alter, Restlaufzeit des Vertrages, Anzahl Einsätze mit der Nationalmannschaft, momentaner Lohn, Leistungen auf den «grossen Bühnen» des Fussballs, das heisst im Uefa Cup oder in der Champions League.
Über den schlussendlichen Transfervertrag, bestehend aus einer fixen Ablösesumme, Boni und einer allfälligen Beteiligung am nächsten Transfer, entscheidet beim FC Basel eine technische Kommission.

5. Ein wichtiges Thema ist auch die Transparenz. Mit seiner Personalpolitik steht ein Fussballverein im Schaufenster der Öffentlichkeit, sei dies nun im Fernsehen, in der Presse oder auf Social Media Kanälen. Und nicht zuletzt gilt es, sich an der «wöchentlichen Generalversammlung», sprich am Matchtag, dem Urteil der Fans zu stellen.

Nach diesem interessanten Einblick in die Fussballwelt folgte ein internes Fachreferat zum Thema Digitalisierung, welches von Michael Nonn (Partner bei SwissLegal asg.advocati, St. Gallen) vorgetragen wurde. Er berichtete von der praktischen Einführung der Cloud-Lösung am Standort St. Gallen und zeigte dabei sehr unterhaltsam auf, welche Hürden und kanzleiinterne Vorbehalte die Umstellung vom eigenen Server zur Cloud-Lösung genommen werden mussten. Den verschiedenen Vorbehalten betreffend Sicherheit und Verfügbarkeit stellte er die Vorteile der Cloud-Lösung entgegen. Die meisten Ängste im Zusammenhang mit der Umstellung erwiesen sich, wie er feststellte, als unbegründet. Im Gegenteil, die traditionelle Lösung mit einem eigenen Server im Keller stellt eine weit weniger verlässliche, gewartete, garantierte und vor physischen Einflüssen geschützte Variante dar als die Cloud-Lösung. Einzig puncto Zugriff bedarf es bei der reinen „Internet-Lösung“ eine stete Internet-Verbindung, welche aber durch Redundanzen in andere Serverzentralen bis hin zum Hotspot über Mobiles sichergestellt werden kann. Michael Nonn bilanziert, dass das Cloud-Projekt überzeugend gut angelaufen sei, die Cloud-Lösung mittelfristig die Basis für eine Integration der IT-Landschaft von SwissLegal darstellen könnte.

Abgerundet wurde die gelungene Herbsttagung mit einem feinen Abendessen in geselligem Beisammensein und mit interessanten Tischgesprächen. Robert Vogel (Partner SwissLegal (Aarau) AG) nutzte dabei die Gelegenheit, während des Dinners einem Kreis von Interessierten die Toolbox zu präsentieren, welche er als mit seinem Büro teilweise als Pilot-Kanzlei weiterverfolgen möchte.

images

SwissLegal Herbsttagung 2017 – Fakten, Fussball und feines Essen

Update

SwissLegal - News aus unserem Netzwerk

SwissLegal - News aus unserem Netzwerk

Die 2. Auflage des Stämpfli-Kommentars zum Erbrecht ist erschienen ! Elf Jahre nach der ersten Auflage ist er das Ergebnis der Arbeit von achtzehn Autoren unter der Leitung der wissenschaftlichen Mitherausgeber Dr. iur. Antoine Eigenmann und Dr. iur. Nicolas Rouiller, Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei SwissLegal Rouiller & Associés Avocats SA.

Autoren: Nicolas Rouiller, Dr. iur. Antoine Eigenmann

Weiterlesen
SwissLegal Herbsttagung 2023

SwissLegal Herbsttagung 2023

Am vergangenen Dienstag, den 5. September 2023, war es wieder so weit: Die Juristinnen und Juristen der SwissLegal Gruppe fanden sich zur Herbsttagung in Zürich ein, wo sie ein abwechslungsreiches Programm mit News aus der Gruppe, mit fachlichem (interaktiven) Austausch zu ausgewählten Themen sowie professionellen Inputs und Erfahrungen aus der Recruiting-Front erwartete.

Weiterlesen
Mehr Flexibilität für Generalversammlungen und Verwaltungsratsbeschlüsse

Mehr Flexibilität für Generalversammlungen und Verwaltungsratsbeschlüsse

Seit dem 1. Januar 2023 gelten die revidierten Aktienrechtsbestimmungen, welche die Einberufung und Beschlüsse der Generalversammlung und des Verwaltungsrats via elektronische Mittel, auf schriftlichem Weg, in virtueller oder hybrider Form zulassen. Der beiliegend abrufbare Artikel unserer Rechtsanwältin Dr. Maja Baumann gibt einen Überblick über die heute verfügbaren Möglichkeiten.

Autor: Maja Baumann

Weiterlesen